Die Arbeit mit Ego-States

Ich möchte hier kurz eine Methode beschreiben, die mir sehr am Herzen liegt und die ich häufig nutze, weil sie sehr hilfreich und dienlich ist: Die gemeinsame Erarbeitung der Ego-States meiner Klient:innen.

Was versteht man unter der Arbeit mit Ego-States?
Es handelt sich um eine Teile-Arbeit, bei der wir mit unterschiedlichen Persönlichkeitsanteilen Kontakt aufnehmen. Unsere Persönlichkeit besteht aus mehreren Anteilen oder Ich-Zuständen, die im Laufe des Lebens entstanden sind.
Das kann z.B, sein:

  • DIE ABENTEURERIN
  • DIE MANAGERIN
  • PINOCCHIO (weil dieser Anteil häufig schwindelt)
  • MISS MARPLE (ein Anteil, der allem immer ganz genau auf den Grund gehen muss)
  • DIE MUTIGE
  • DIE ANGSTHÄSIN
  • DIE GEDEMÜTIGTE (verletzter Anteil)

Es passiert häufig, dass meine Klient:innen ca. 12 Ego-States bei sich entdecken. Das Schöne ist, dass sich viele dabei noch einmal neu kennenlernen und nicht gedacht hätten, „was oder wer alles in ihnen steckt“. Eine Klientin sagte einst: „Ich wusste gar nicht, dass ich so schön bin!“
Man befindet sich immer in einem bestimmten Ego-State, der aber ständig wechselt, weil man in unterschiedlichen Rollen agiert.
Wir beziehen dann in der Arbeit ressourcenreiche Anteile bzw. Ego-States mit ein und pendeln zwischen dem verletzten oder traumatisierten Anteil und ressourcenreichen Anteilen hin und her.
Dieses Hin- und Herpendeln führt häufig zu einer Auflösung bzw. Integration des Traumas bzw. seelischen Verletzung – auch körperlich. Es geht also auch um die innere Kommunikation der Ego-States bzw. Anteile bei der ich als Begleiterin sozusagen auch als „Übersetzerin“ fungiere, um die Kontaktaufnahme einzelner Anteile zu unterstützen.

Die vielen Gesichter der Ego-States
Die vielen Gesichter der Ego-States